Tausende Zuschauer säumten
die Pisten, genau diese Tatsache wurde Andy Wimmer auf SP4 zum Verhängnis.
Die Fans mussten auf Felsen klettern, da die Straße nicht
viel breiter als ein Auto war und somit keinen Platz zum zuschauen
bot. Dabei dürfte sich ein Felsbrocken gelöst haben, kurz
bevor der Oberösterreicher um die Ecke schoss.
„Wir waren in einer relativ
schnellen Linkskurve als plötzlich ein großer Felsbrocken
die Bahn versperrte. Ein Ausweichen nach links war unmöglich,
dort drohte der Abgrund und rechts war eine Felswand. Wir trafen
den Felsen rechts vorne, dabei brach der Querlenker. Wir konnten
die Fahrt zwar fortsetzen, wenig später gab dann links hinten
die Radaufhängung ihren Geist auf“, so ein leicht zerknirschter
Andreas Wimmer. Der angeschlagene Bolide schleppte sich mit letzter
Kraft ins 110 Kilometer entfernte Service, wo die Mechaniker alles
daran setzten, den Schaden zu beheben. Die Reparaturen dauerten
aber zwei Minuten zu lange, das Team wurde wegen Zeitüberschreitung
aus dem Rennen genommen und durfte die letzten beiden Prüfungen
der ersten Etappe nicht mehr bestreiten. Im Rahmen des Superallye-Reglements
konnte man zwar am zweiten Tag wieder starten, für die beiden
versäumten Prüfungen bekam man aber satte 20 Strafminuten.
Der zweite Tag schloss nahtlos
an das Pech des ersten an, auf der ersten SP holte man sich gleich
drei Reifenschäden, mehr als zwei Ersatzräder führt
das Team aber nicht mit. Auf der darauf folgenden Prüfung brach
zu allem Überfluss neuerlich die linke hintere Radaufhängung,
zudem wurde das Fahrwerk in Mitleidenschaft gezogen. Die Aufhängung
musste in Ermangelung eines Ersatzteils notdürftig repariert
werden, an Aufgabe haben Wimmer und Kölbach aber keine Sekunde
lang gedacht.
„Das Auto war fast unfahrbar,
wir haben aber weitergemacht. Linkskurven gingen ganz gut, vor Rechtskurven
musste ich aber fast bis zum Stillstand abbremsen, um Dreher zu
vermeiden. Als ob das nicht genug wäre, brach dann auch noch
rechts hinten eine Antriebswelle und wir waren nur mit Frontantrieb
unterwegs. Dass wir dann auch noch fast den Unterfahrschutz verloren
haben, konnte uns schon nicht mehr aus der Ruhe bringen.“
„Großes Lob
muss ich meinem Co-Piloten Michael Kölbach aussprechen, ohne
seinen unermüdlichen Einsatz und die Unterstützung bei
den zahlreichen Reparaturen hätten wir es nicht geschafft.
So aber ist es uns gelungen trotz der Probleme mit dem stark angeschlagenen
Auto siebente Zeiten zu fahren, was ohne die Troubles möglich
gewesen wäre, kann man sich leicht ausrechnen, zumindest das
Ziel in die Top-Fünf zu fahren hätten wir erreicht“,
so der Sierninger, der sich freut, als kleines Trostpflaster zumindest
die ersten zwei Punkte als Siebenter in der Middle East Championship
geholt zu haben.
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