Das stellte den Sierninger
vor ein Problem: „Niemand hat damit gerechnet, dass es weniger
als 30 Grad haben und regnen würde, unser Reifenmaterial war
also viel zu hart für diese Bedingungen. Das hat uns am Kilometer
rund drei Sekunden gekostet, eine kleine Ewigkeit im Rallyesport.“
Andreas Wimmer und Co-Pilot Michael Kölbach ließen sich
aber weder aus der Ruhe bringen noch entmutigen, mit letztem Einsatz
fegte der Subaru-Pilot über die Prüfungen: „Der
Untergrund hat permanent gewechselt, lockerer Schotter, fester Schotter,
Asphalt und Beton, es war einfach unglaublich. Und an vielen Stellen
durfte man sich nicht den kleinsten Fehler erlauben, sonst war man
weg.“ Davor blieben auch die Spitzenpiloten nicht gefeit,
so flog z.B. der mehrmalige Middle East Champion Nasser Al Attiyah
gleich auf SP1 von der Piste.
Wimmer machte hingegen keinen Kratzer in den
blitzblauen Subaru und gibt schmunzelnd zu: „Das war eine
meiner billigsten Rallyes, am Auto ist so gut wie nichts kaputt
gegangen, zudem hab ich – unfreiwillig – nur wenige
Reifensätze gebraucht. Selbst nach mehreren Prüfungen
haben die hinteren Pneus wie neu ausgesehen, die Mischung war einfach
viel zu hart.“
Am Ende erreichte Andy Wimmer
als Zehnter von über 40 Startern das Ziel, zudem holte er als
Achter der Middle-East-Wertung einen weiteren Punkt in der Meisterschaft.
Das eigentlich Highlight folgte im Rahmen der Siegerehrung:
„Klassen- und Gesamtsieger bekamen ihre
Pokale überreicht, plötzlich wurde ich von seiner königlichen
Hoheit auf die Bühne gerufen. Prinz Feisal Al Hussein überreichte
mir den „National Award“, eine Auszeichnung für
den Fahrer mit dem meisten Kampfgeist. Ich bin natürlich unglaublich
stolz auf diese Auszeichnung, sie ist eine Bestätigung unserer
Leistungen. Prinz Feisal Al Hussein hat sich während der gesamten
Veranstaltung persönlich um uns gekümmert, er war unglaublich
bemüht und hat sich gefreut, einen Starter aus Österreich
bei sich zu haben.“
So blieb auch eine Einladung für nächstes
Jahr nicht aus, die dann zur WM zählende Jordanien-Rallye möchte
Andreas Wimmer keinesfalls versäumen: „Ich möchte
2008 unbedingt wieder in Jordanien fahren, dann hab ich aber sämtliche
Reifenmischungen mit, die es gibt. Ich bin zudem schon sehr darauf
gespannt, wie es den WM-erprobten Piloten ergehen wird, denn die
Jordanien-Rallye ist unglaublich tückisch. Nicht umsonst habe
ich unter anderem Petter Solberg und Dani Sordo beim Besichtigen
getroffen.“
Von 7. bis 9. Juni steht die Syrien-Rallye
auf dem Programm von Andreas Wimmer.
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