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Oman-Rallye 2007: Trotz Defekte erste Meisterschaftspunkte für Andreas Wimmer
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Was war das für eine Rallye für Andreas Wimmer und Michael Kölbach, das Subaru-Duo hat die zweifellos härteste Veranstaltung der gemeinsamen Karriere hinter sich. Dass die Oman-Rallye kein Honiglecken werden würde, das war zwar schon vor dem Start klar, dass es aber gleich dermaßen faustdick kommen würde, damit hatte niemand gerechnet.

Zu Beginn fuhr man Zeiten in den Top-Sieben, durchaus ermutigend im Hinblick auf das Ziel der Top-Fünf, wenngleich der unerwartet lose Schotter das Unternehmen nicht leichter machte.

Tausende Zuschauer säumten die Pisten, genau diese Tatsache wurde Andy Wimmer auf SP4 zum Verhängnis. Die Fans mussten auf Felsen klettern, da die Straße nicht viel breiter als ein Auto war und somit keinen Platz zum zuschauen bot. Dabei dürfte sich ein Felsbrocken gelöst haben, kurz bevor der Oberösterreicher um die Ecke schoss.

„Wir waren in einer relativ schnellen Linkskurve als plötzlich ein großer Felsbrocken die Bahn versperrte. Ein Ausweichen nach links war unmöglich, dort drohte der Abgrund und rechts war eine Felswand. Wir trafen den Felsen rechts vorne, dabei brach der Querlenker. Wir konnten die Fahrt zwar fortsetzen, wenig später gab dann links hinten die Radaufhängung ihren Geist auf“, so ein leicht zerknirschter Andreas Wimmer. Der angeschlagene Bolide schleppte sich mit letzter Kraft ins 110 Kilometer entfernte Service, wo die Mechaniker alles daran setzten, den Schaden zu beheben. Die Reparaturen dauerten aber zwei Minuten zu lange, das Team wurde wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen und durfte die letzten beiden Prüfungen der ersten Etappe nicht mehr bestreiten. Im Rahmen des Superallye-Reglements konnte man zwar am zweiten Tag wieder starten, für die beiden versäumten Prüfungen bekam man aber satte 20 Strafminuten.

Der zweite Tag schloss nahtlos an das Pech des ersten an, auf der ersten SP holte man sich gleich drei Reifenschäden, mehr als zwei Ersatzräder führt das Team aber nicht mit. Auf der darauf folgenden Prüfung brach zu allem Überfluss neuerlich die linke hintere Radaufhängung, zudem wurde das Fahrwerk in Mitleidenschaft gezogen. Die Aufhängung musste in Ermangelung eines Ersatzteils notdürftig repariert werden, an Aufgabe haben Wimmer und Kölbach aber keine Sekunde lang gedacht.

„Das Auto war fast unfahrbar, wir haben aber weitergemacht. Linkskurven gingen ganz gut, vor Rechtskurven musste ich aber fast bis zum Stillstand abbremsen, um Dreher zu vermeiden. Als ob das nicht genug wäre, brach dann auch noch rechts hinten eine Antriebswelle und wir waren nur mit Frontantrieb unterwegs. Dass wir dann auch noch fast den Unterfahrschutz verloren haben, konnte uns schon nicht mehr aus der Ruhe bringen.“

„Großes Lob muss ich meinem Co-Piloten Michael Kölbach aussprechen, ohne seinen unermüdlichen Einsatz und die Unterstützung bei den zahlreichen Reparaturen hätten wir es nicht geschafft. So aber ist es uns gelungen trotz der Probleme mit dem stark angeschlagenen Auto siebente Zeiten zu fahren, was ohne die Troubles möglich gewesen wäre, kann man sich leicht ausrechnen, zumindest das Ziel in die Top-Fünf zu fahren hätten wir erreicht“, so der Sierninger, der sich freut, als kleines Trostpflaster zumindest die ersten zwei Punkte als Siebenter in der Middle East Championship geholt zu haben.